Tone Fink
Das Infeld Haus der Kultur in Halbturn würdigt Tone Fink zu seinem 75. Geburtstag und zeigt Werke von ihm, die seit dem Anfang der 1970-er Jahre bis 2018 entstanden sind.
Energiegeladen, einfallsreich und vielseitig ist er ein bildnerischer Querdenker. Die Grenzen zwischen den Kunstgattungen sind für Tone Fink da, um übersprungen zu werden, denn er braucht die Abwechslung und ist Zeichner, Maler, Objektkünstler, Aktionist und Performer, Filmemacher und Kunstlehrer.
Der Kunsthistoriker Otto Breicha schrieb über Tone Fink: „Er liebt es immer riskanter. Seine Zeichnungen sind frei erfundenes Figuren-Geflecht. Leben ist Kampf und Krampf, ein umbringerisches Gerangel. Seine Kunst gibt nichts Augenscheinliches wieder, sondern macht Ungesehenes sinnfällig.“
Nachdenklich und humorvoll macht Tone Fink Ungesehenes sichtbar mit unterschiedlichen Techniken: zarte Aquarelle und Bleistiftzeichnungen, dicke Gouachen, kraftvolle Feder- und Kreidezeichnungen. Er kritzelt und kratzt mit allen Mitteln auch dann, wenn er mit dem Pinsel Acryl zentimeterdick aufträgt. Er arbeitet in das Papier hinein, zerkratzt es, verschleißt es, reißt und durchdringt es und klebt es dann – wie ein surrealistischer Sanitäter - wieder zusammen, um die Wunden zu heilen.
Für Tone Fink scheint die tiefe und fatale Fallgrube in der bildenden Kunst und im Leben die Abhängigkeit vom Intellekt statt von der Eingebung zu sein. Er schreibt: „Bei mir bedeutet Kunst auch eine Wiederentdeckung der Kindheit. Bin unterwegs auf Erfahrung, ohne im Kreis zu gehen. In allen Künsten ist technische Fertigkeit eine Gefahr, so wie im wirklichen Leben.“
Tone Fink hat sich den Hang zum Spielerischen über die Jahre hinweg erhalten. Zum Spiel verführt er auch jeden Betrachter und lässt die Werke für sich selber sprechen. Und sie tun es auch in ihrer Rätselhaftigkeit und lassen den Betrachter sprachlos verwirrt zurück.
Die ausgestellten Arbeiten auf Papier und Leinwand stammen aus der Sammlung Infeld und aus dem Besitz des Künstlers.