Kurt Kramer

Infeld Haus der Kultur Halbturn
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Das Infeld Haus der Kultur in Halbturn feiert heuer sein 20-jähriges Bestehen. Mehr als 100 Ausstellungen namhafter nationaler und internationaler Künstler, mehr als 100 Konzerte fanden in dieser Zeit statt. Der Eintritt ist für die Besucher frei. 

Im Jubiläumsjahr zeigen wir eine Personale des Wiener Künstlers Kurt Kramer (1945-2008). Farbe, Ton und Wort waren existenzielle Grundbegriffe für Kramers Leben, das vom Malen, Zeichnen, Musik und Schreiben gleichermaßen erfüllt war.

Der Künstler schrieb: „Der tiefe Sinn der Kunst ist es, wortlos im Menschen die Gabe zu wecken, die Geschichte seiner eigenen Gefühle zu erleben.“

Die Kombination von stark grafischen, linearen Elementen und bis zur Abstraktion reichenden malerischen Farbflächen, sowie das Spiel mit realistischen Details inmitten aufgelöster Formen sind allen Werken von Kurt Kramer gemeinsam. Seine Arbeiten sind formal nicht eindeutig einzuordnen. Oft sind in einem Bild kubistische, surreale sowie abstrakte Ansätze gemeinsam vertreten.

Malen wie Komponieren, diese Idee faszinierte Kurt Kramer wie einst Wassily Kandinsky. So wie Kandinsky die „Form“ als „Partitur“ verstand, war die Musik auch ein Hauptanliegen des Wiener Künstlers. Die Frage „Wie nähere ich mich der Musik in Form der bildenden Kunst?“ beschäftigte beide gleichermaßen. 

Kurt Kramer setzte die Musik in eine andere Dimension: Er drückte sie in der Linie und in der Farbe aus. Die Linie gibt dem Inhalt Kontur, die Farbe erzeugt die Stimmung. 

So sehr Kurt Kramer sich in seinen Bildern dem Dialog zwischen Form und Farbe auch unterordnete, seinem Bedürfnis nach Ausdruck und Mitteilung folgte er nicht selten auch mit poetischen Texten, seine Bildersprache erweiternd oder grundierend. In einer Welt zunehmender Entfremdung und Vereinzelung strebte er nach Ganzheitlichkeit als Sehnsuchtssujet. 

Er beschrieb Kunst folgendermaßen: „Kunst ist bloß der Faden, der uns, die wir auf dem Boden der Tatsachen stehen, mit den großen Träumen hinter dem Horizont verbindet: die Malerei ahnt ihre Farben und die Musik bringt diese Himmelssaite zum Klingen“.

In den 1970er- und 1980er- Jahre hat Kurt Kramer Slogans und Werbetexte für Thomastik-Infeld entwickelt und Messestände (z.B. für die Musikmesse in Frankfurt) für das Unternehmen realisiert. 

Kurt Kramer hat Verpackungen für die Saiten von Thomastik-Infeld entworfen z.B. für die Saite „Dominant“, die seit 50 Jahren auf dem Markt ist.     

Kurt Kramer wäre dieses Jahr 75 Jahre alt geworden.