Kunstschätze

Infeld Kulturzentrum Dobrinj
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Das Infeld Kulturzentrum in Dobrinj zeigt heuer einen Querschnitt repräsentativer Werke aus der Sammlung Infeld. 

Aus über 3.000 Werken, die in den letzten fünfzehn Jahren zusammengetragen wurden, sind rund 140 Arbeiten von 42 Künstlerinnen und Künstlern ausgewählt. Es zählt zur Sammlungsstrategie, verstärkt Werkgruppen, statt isolierter Einzelwerke zu erwerben, um ein komplexes Verständnis für die künstlerische Idee zu ermöglichen.

Der Aufbau einer privaten Kunstsammlung ist auch ein Beitrag zur Bewahrung von Kulturgütern für zukünftige Generationen. Ein Beispiel dafür in der Sammlung Infeld ist das Werk vom kroatischen naiven Maler Ivan Generalic „Der aufgehängte Hahn“ (1959). Ivan Generalic erzählt über sein Schlüsselwerk: „Diesen Hahn habe ich selbst gerupft. Und selber aufgehängt und zum Malen vorbereitet. Ich wollte den Tod zeigen, wie er an einem dramatischen Himmel hängt. Hier gibt es keine Landschaft – nur noch den Wolken, die dem Bild noch mehr den dramatischen Ausdruck von Tod verleihen. Vielleicht enthält dieses Bild ein wenig Symbolik: auch in unserer schönen Natur ereignen sich oft solche Dramen.“

Ein weiterer Akzent der Ausstellung sind sieben Werke aus der Serie „Die Schirme von Opatija“ vom weltbekannten und geschätzten kroatischen Maler Zlatko Prica, der in Rijeka gelebt und gearbeitet hat. Entstanden in den 1990-er Jahre, observieren diese Bilder das Mysterium Frau: ihre Eleganz, ihren Charakter, ihre Bewegungen. 

Eine private Sammlung zeitgenössischer Kunst dokumentiert auch die Kunst dieser Zeit mit Verantwortungsgefühl für deren gesellschaftliche Bedeutung. Ein Beispiel dafür ist das Bild „Theater“ (1948/50) von Wolfgang Hutter. Es gilt als ein Schlüssel für Hutters Malerei und Ideenwelt, als seine erste große sorgfältig angelegte Bildsynthese. Dargestellt ist eine Aufführung unter freiem Himmel, inmitten einer merkwürdigen Bühnenarchitektur. Die fabelhafte Theaterwirklichkeit mündet in eine Architekturkulisse, die eine beliebige Straße sein könnte. Die ganze Welt in Hutters Werk wird zum theatralischen Ereignis, zur stellvertretenden Vortäuschung. Sein und Fiktion sind kaum mehr zu unterscheiden. So war es früher, so ist es bis heute geblieben. Wie Arthur Schnitzler schrieb: „Wir spielen alle, wer es weiß, ist klug.“ 

Mit mehreren Werken ist ein weiterer wichtiger Vertreter der österreichischen Kunstszene der letzten Jahrzehnte vertreten - Walter Schmögner. Sein unverkennbarer zittriger Strich und sein Hang zum Skurrilen, zur Ironie und Sarkasmus zeichnet den künstlerischen Einzelgänger aus.

Walter Schmögner liebt den Menschen und versucht ihn zu verstehen – auch und insbesondere dann, wenn er dessen Schwächen und unergründlichen Leidenschaften zum Thema der Kunst erhebt.

Die Verwandlung und der Lebenskreislauf haben einen universalen Stellenwert in Schmögners Schaffen. Der Verfall von Obst und Gemüse inspiriert ihn häufig. Als er 1986 beauftragt wurde, eine österreichische Sonderbriefmarke zu entwerfen, fiel ihm dazu eine faulende Birne ein, was fast einen Skandal hervorrief.