Gärten
Inspirationsquelle, Terrain für Naturforschung, Zufluchtsort oder faszinierende Kulisse für Unterhaltung, der Garten ist ein Ort der Begegnung zwischen Mensch und Natur. Der Entfaltung gestalteter Natur in der Kunst widmet sich die neue Ausstellung im Infeld Haus der Kultur. Die mehr als Hundert gezeigten Ölgemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken stammen aus der Sammlung Infeld und wurden von Künstlern unterschiedlicher Kunstströmungen seit Ende des 19 Jahrhunderts bis jetzt geschaffen.
Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt bei den Werken von Stellvertretern der Wiener Schule des phantastischen Realismus, unter denen sich die märchenhaften Pflanzenkreationen von Wolfgang Hutter befinden. Als besonders reizvoll erweist sich das Motiv des Gartens für Maler der Naiven Kunst. Die Variationen reichen von der überdimensionalen kunstvoll sich auftürmenden Blumenpracht von Ivan Rabuzin bis zu realistischen funktional dargestellten Obstgärten von Mara Puskaric-Petras.
Reizvolle Interpretationen zum Thema bieten Outsider- und Art Brut Künstler. Zu sehen sind minimalistische, sparsam dargestellte Tulpen von Oswald Tschirtner, opulente Blumeninszenierungen von Fritz Opitz und pedantisch geordnete Blumen von Heinrich Reisenbauer.
Die Beobachtung der Szenerie aus Pflanzen und Bäumen und dessen ständige Veränderung durch Licht, Wind, Sonne und Wolken inspirierten auch die Maler der Künstlergruppe „Wirklichkeiten“ (Franz Ringel, Robert Zeppel-Sperl) faszinierende Gartenbilder und florale Kompositionen zu kreieren.
Schließlich ist auch die Pop Art mit Siebdrucken in mehreren Farbvariationen eines Vierblumenmotivs von Andy Warhol und der Farbexplosion eines öffentlichen Parks von James Rizzi bei der Show im Infeld Haus der Kultur vertreten.
Werke von Josef Dobrowsky und Oskar Kokoschka, die der österreichischen Klassik angehören, vervollständigen die Gartenschau auf Leinwand und Papier.