Liebeswerben

25.06.2016 - 06.11.2016

 

Dem Liebeswerben und der Darstellung von Liebespaaren widmet sich die neue Ausstellung im Infeld Haus der Kultur in Halbturn. Schöne Träume, unerfüllte Leidenschaften, zärtliche Annäherungen, zarte Romanzen und leidenschaftliche Affären – so vielfältig die Liebe im menschlichen Leben ist, so variantenreich sind die künstlerischen Zugänge zu diesem beliebten Thema.

Die Liebe betrifft unmittelbar Alle, jeder macht persönliche Erfahrungen. Der antike Dichter Ovid schreibt: „Es gibt Hundert Gründe, weshalb ich immer verliebt bin.“ Wie Menschen lieben, hängt von deren Persönlichkeit, Glück und Schicksal ab. Zu den erlebten stellen sich die erfundenen Geschichten. Kunstschaffende versuchen zeichnend und malend die Liebe zu begreifen.

Die im Infeld Haus der Kultur ausgestellten Liebesvariationen reichen von biblischen Darstellungen vom weltgeschätzten Universalkünstler Ernst Fuchs („Samson und Delilah“) bis zu den anarchistisch-erotischen Inszenierungen vom Deutschen Künstler Hans Bellmer, ein Meister des erotisierenden Bildes.

Zögernde Annäherungen und elegante Liebespaare beschäftigen den Schriftsteller und Zeichner Fritz von Herzmanovsky-Orlando und Wolfgang Hutter, der ins endlose Variieren der Farben verliebte Malermeister. Die Bereitschaft den Balanceakt zwischen Nähe und Distanz in der Ehe zu wagen ist in der Gouache „Die Verlobten“ vom Vater der Wiener Schule des Phantastischen Realismus Albert Paris Gütersloh erkennbar. Menschliche Verliebtheit scheint im Alltag auf die Dauer möglich. Treue, Verbundenheit, Geborgenheit malen Mara Puskaric-Petras und Nada Svegovic-Budaj, beide Stellvertreterinnen der Kroatischen Naive.

Pop Art Künstler wie Allen Jones und Sandro Chia zeigen Paare beim zärtlichen Amüsement, Stellvertreter der Art Brut aus Gugging (Oswald Tschirtner und Josef Bachler) setzten keusche und sinnesfreudige Paare zeichnerisch um. Leidenschaftliche Beziehungen von Alfred Hrdlicka („Yvonne zu zweit“) und erotische Aquarelle „Matrosenliebe“ von Otto Rodolf Schatz ergänzen die Show.

Romantisch und tragisch, oft reichlich lustig, spiegeln sich Träume, Triebe, Macht und Ohnmacht der Verliebten im menschlichen Kunstschaffen und werden moralisch und kulturell codiert. Die im Infeld Haus der Kultur in Halbturn ausgestellten Werke, alle aus der Sammlung Infeld, wurden im letzten Jahrhundert geschaffen und sind bis zum 06. November 2016 bei freiem Eintritt zu sehen. 

Die Sammlung Infeld:

Peter Infeld (1942-2009) und seine Mutter Margaretha Infeld (1904-1994) begannen Mitte der 1960er Jahre Kunst zu sammeln. Die Werke wurden später in die „Peter Infeld Privatstiftung“ eingebracht.
Als Schwerpunkte der Sammlung „Infeld“ gelten die Wiener Schule des Phantastischen Realismus, naive Kunst aus Kroatien, Pop Art, buddhistische Meditationsbilder aus Tibet (sog. „Thangkas“) und Art Brut. Um die Werke einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ließ der Kunstmäzen Peter Infeld in Halbturn im Burgenland und im idyllischen Ort Dobrinj auf der Kroatischen Insel Krk repräsentative Kulturzentren errichten. Insgesamt fanden in beiden Locations mehr als 100 Ausstellungen bei freiem Eintritt statt.

Ausstellungsdaten:

Dauer:
Die Ausstellung „Liebeswerben“ ist vom 25. Juni bis zum 06. November 2016 zu sehen.

Ausstellungsort:
Infeld Haus der Kultur
Parkstraße 13
7131 Halbturn/ Burgenland
Tel. + Fax: + 43 2172 20 123

Öffnungszeiten:
Do.-So. 13.00 bis 18.00 Uhr, sowie an Feiertagen
Freier Eintritt.

Kunstwerke: ca. 100 Ölgemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken

Pressefotos

Robert Zeppel-Sperl, Paar, Mischtechnik, 1979

Robert Zeppel-Sperl

"Paar"

Mischtechnik, 1979

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Friedrich Schröder-Sonnenstern, Prof. Allweiser, Blei- und Buntstift, 1950

Friedrich Schröder-Sonnenstern

"Prof. Allweiser"

Blei- und Buntstift, 1950

Download (2.34 MB)