Illustrationen

Infeld Haus der Kultur
20. Juni 2015 - 15. November 2015

Der zeitgenössischen Illustration widmet sich die neue Ausstellung im Infeld Haus der Kultur im burgenländischen Halbturn. Die 184 Exponate, von zehn Künstlern geschaffen, vermitteln ein aufregendes und vielseitiges Bild der Illustration.

Die in den letzten 55 Jahren entstandenen und mit unterschiedlichen Techniken (Blei-  und Buntstifte, Öl- oder Aquarellfarben, aufwendige Druckverfahren) ausgeführten Kunstwerke der Ausstellung „Illustrationen“ stehen in einem spannenden Zusammenhang zueinander und gewähren einen Einblick in die faszinierende Welt des einem Text erläuternd beigegebene Bildes.

Fast alle ausgestellten Kunstwerke stammen aus der Sammlung Infeld. Ein Akzent darunter sind  die  Holzschnitte nach Aquarellen  von  Salvador  Dalí  aus  dem  Jahr  1960  zu  Dantes epochalem Meisterwerk „Die Göttliche Komödie“ (1302-1319). „Es ist ein Werk, das mich bis zur Besessenheit anzieht“, schreibt Dalí über seine literarische Vorlage und überrascht durch freie Interpretationen des Textes des vor 750 Jahren geborenen Dante Aligieri.

Mit Tuschezeichnungen von  Walter  Schmögner  wurde  das  Buch  „Konrad  Vogel.  Neues Tierleben für jedes Heim“ (1981) als „schönstes Buch Österreichs“ ausgezeichnet. 22 dieser Zeichnungen befinden sich in der Sammlung Infeld und werden in Halbturn ausgestellt. Illustrationen zu Kinderbüchern und Cartoons, die tagespolitisches Geschehen im „Standard“ mit dem unverkennbaren Schmögnerischen zittrigen Strich beleuchten, runden den eigensinnigen Bilderkosmos des Zeichners ab.

Eine Rarität, die im Infeld Haus der Kultur Halbturn zu sehen ist, stellt das im Jahre 1979 erschienene nachdenklich-witzige Erzähl-Bilder-Buch von Horst Janssen „Johannes - Dümmeleien eines Unparteiischen“ dar. Der Künstler setzt sich am Vorabend zum ersten Geburtstag seines Patenkindes an das Malpult um ein phantasievolles Geschenk zu kreieren. Janssen nimmt ein naheliegendes Papier und so ergaben sich reizvolle Spannungen aus chinesichen Federzeichnungen und den frechen Text-Bild-Kreationen mit denen der 1929 im Hamburg geborene Künstler seinen Patensohn Johannes Klose in die sog. „große“ Welt einführen wollte.

Aquarelle von Manfred Deix, Illustrationen von Gottfried Helnwein zu Erzählungen von Edgar Allan Poe, humorvolle pannonische Bilderwelten von Gottfried Kumpf, Arbeiten von Joachim Luetke und Ivan Lackovic-Croata sind im Infeld Haus der Kultur zu sehen. Werke von Uwe Bremer und Franz Gyolcs zu Texten von Peter Infeld runden die Ausstellung ab.
 

Walter Schmögner, „Frau Itze“, Federzeichnung (schwarze Tusche, farbig aquarelliert), 1968

Walter Schmögner, Frau Itze, Federzeichnung (schwarze Tusche, farbig aquarelliert), 1968

Joachim Luetke, „Wäscheleine / Schloss“, Mischtechnik, 1996, aus dem Buch „Eine saubere Geschichte“

Joachim Luetke, Wäscheleine / Schloss, Mischtechnik, 1996, aus dem Buch „Eine saubere Geschichte“